Text 4. Szene: Betrug
… Es trat einfach keine Ruhe ein. Marion war regelrecht dem Terror und dem Stalking sowohl von XY als auch seiner Frau ÜY ausgesetzt. Pflanzen und Blumen wurden gegiftet oder auch beschädigt, ebenso auch Gegenstände. Marion musste auf der Hut sein, aber nicht nur sie alleine musste aufpassen. Es gab bereits körperliche Angriffe von XY auch schon gegen A und auch gegen B. Wobei beide sich wehren konnten und auch XY wegen seines ständigen Trinkens auslachten.
Marion zog es vor, sowohl XY als auch ÜY aus dem Weg zu gehen. Sie wollte keinen Kontakt und achtete darauf. So prüfte sie auch durch Blicke auf den Parkplatz, der direkt unter ihrem Schlafzimmerfenster lag, ob sie ohne Probleme aus und von dem Haus kommen konnte.
Es war am Anfang einer Woche. So konnte Marion auch XY wieder hören, wie er, wie jedes Mal auch, mit Gegröle vor ihrem Schlafzimmerfenster auf sich aufmerksam machte. Das war tatsächlich auch seine Art, um auf sich hin zu weisen. Auch damit deutlich zu machen, dass ihm gestattet sei, über Alkohol zu verfügen und zu machen, was er will. So versuchte er auf eine Art zu tänzeln, als er mit zwei leeren Kisten Bier an Marions Schlafzimmerfenster vorbeikam. Um dann diese leere Kisten Bier in seinen PKW zu verpacken um dann, kurze Zeit später, zurückzukommen. Wobei er dann nur einen vollen Kasten Bier beschwerlich aus dem Wagen hievte. Um die Kiste dann mit Gestöhne in den Keller schleppte. Den zweiten Kasten Bier danach und natürlich ebenso. Das zog er zwei Mal in der Woche durch. Vier Kasten Bier in der Woche, mindestens.
An dem Tag begab Marion sich zum Sport. Als sie zurück kam fiel ihr auf, dass der Wagen von XY sehr nahe zur Straße gestellt war. Damit war nicht zu rechnen, aus ihrer Seite, mit der sie zurückkam.
Natürlich passierte nichts, aber Marion konnte sehen, dass sie in diesem Moment eine Beschädigung am PKW ausmachte. Die befand sich am Kotflügel des Wagens. Natürlich hatte Marion den Gedanken, dass sich das am Vormittag bereits ereignet, dass XY wohl eine Mauer oder ähnliches mit dem Wagen gerammt hatte. So sah die Beschädigung auch aus.
Es kam der Donnerstag. A machte sich gegen Mittag mit seinem Auto Richtung Flughafen auf den Weg, um seinen Urlaub in Griechenland anzutreten. Marion hatte es an diesem Tag vorgezogen, mit einer lieben Bekannten C Einkäufe zu unternehmen. C holte sie mit ihrem Wagen ab. Dazu hatte sie kurz den Parkplatz von A benutzt, auch als sie zurückkamen.
Durch Zufall konnte Marion am folgenden Freitag durch ihr Schlafzimmerfenster ÜY auf den Parkplatz betrachten. Sie war bestimmt mehr als 10 Minuten lang damit beschäftigt, die Stelle des Kotflügel am PKW zu reinigen. Sie hatte Eimer, Lappen und sogar eine Sprühflasche zur Hand, schrabbte und kratzte, um dann mit ihrem Handy Fotos von der Beschädigung zu machen. Wobei ÜY natürlich damit alle eventuellen Spuren am Wagen beseitigt hatte.
Am Sonntag hatte Marion in dem Postfach ihres PC eine Alert. Die Polizei hatte eine Frage und bat Bürger um Unterstützung. Es wäre am Donnerstag zu der Zeit und dem Ort an dem PKW mit Kennzeichen eine Beschädigung durchgeführt worden. Ein Schaden von 1.600 Euro seien entstanden. Es war nicht nur Marion klar, dass Betrug eine große Rolle im Leben der ÜXYs spielt. Dass für Aktionen auch die Polizei von ihnen genutzt worden werden, dürfte klargeworden sein. Natürlich wurde auch A erwähnt, denn es hätte den Beiden sicher nebenher gefallen, wenn der seinen Urlaub von der Polizei abgebrochen worden wäre. Was natürlich nicht geschah.
Es fiel auf, dass ein Beamter sehr ausführlich das Fahrzeug von C betrachtete und auch fotografierte. Es war in der Tat kein cm an dem Fahrzeug zu finden, der für irgendeine angebliche Beschädigung gefunden werden konnte. Es wurde natürlich nicht mitgeteilt, wie diese Angelegenheit für Ys ausgegangen war.
C erstellte eine Rechnung, denn C musste natürlich über eine bestimmte Zeit ihre Arbeit unterbrechen, damit der Wagen geprüft werden konnte. Wobei natürlich auch moralisch ein Hinweis kam, denn so etwas sollte sich besser nicht wiederholen, denn dann kommt eine Anzeige heraus. C warf die Rechnung in den Briefkasten. Zwei Tage später war das Geld auf dem Konto. Das konnte scheinbar funktionieren.
A kam aus dem Urlaub und tatsächlich wurde sein PKW von Polizeibeamten kurz überprüft. Laut im Treppenhaus kam sein Hinweis, dass er sicher seinen Chef gebeten hätte, in der Sache auch eine Rechnung zu schreiben, aber die Polizei wäre zu seinem Feierabend erschienen.
Marion hatte für einen kurzen Moment das Gefühl, dass bei Ys endlich Vernunft einsetzen müsste. Das kam aber nicht. Stattdessen wurde wieder versucht, anderen das Geld aus den Taschen zu ziehen. Ausgerechnet auch noch bei Nachbarn. Dabei wurde aber nicht die Polizei hereingezogen. Wieder wurde versucht, einen Kratzer am Auto anderen Menschen zu unterstellen. Auf die Art, den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen. Wobei das lautstark ausgelegt worden wurde. Es passierte direkt vor dem Haus, so dass auch Marion das mitbekam.
Das es wieder versucht wird, das dürfte klar sein. Das sie auch von der Polizei eine Ansage erhalten hatten, davon ging Marion aus. Aber wenn das so durchgezogen worden ist und es klar war, dass es kein Umdenken bei Ys erfolgte, was ist dann mit den Kindern geschehen? Marion ging davon aus, dass bei ihnen auch keine Veränderung von XY zu sehen sein wird.
Und da es wieder passiert ist, sollte nicht nur auf Kinder aufgepasst werden. Mit den Autos sollte auch aufgepasst werden. Das war nicht nur Marion klar. Es sollte aber noch viel schlimmer werden …
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Der Krimi ist unter der ISBN 978-3-8482-2545-3 überall im gut geführten Buchhandel erhältlich und kostet 12,90 Euro.
Die Handlung in diesem Buch ist fiktiv, die Namen frei erfunden.