Text 4. Szene: Betrug


… Es trat einfach keine Ruhe ein. Sylvia war regelrecht dem Terror und dem Stalking sowohl von Emil Wolfbring als auch seiner Frau Doris ausgesetzt. Pflanzen und Blumen wurden gegiftet oder auch beschädigt, ebenso auch Gegenstände.

Sylvia musste auf der Hut sein, aber nicht nur sie alleine musste aufpassen. Es gab bereits körperliche Angriffe von Wolfbring auch schon gegen Michael und auch gegen den Nachbar Mio. Wobei beide sich wehren konnten und auch Wolfbring wegen seines ständigen Trinkens auslachten.

Sylvia zog es vor, sowohl Emil Wolfbring als auch Doris aus dem Weg zu gehen. Sie wollte keinen Kontakt und achtete darauf. So prüfte sie auch durch Blicke auf den Parkplatz, der direkt unter ihrem Schlafzimmerfenster lag, ob sie ohne Probleme aus und von dem Haus kommen konnte. 

Es war am Anfang einer Woche. So konnte Sylvia auch Wolfbring wieder hören, wie er, wie jedes Mal auch, mit Gegröle vor ihrem Schlafzimmerfenster auf sich aufmerksam machte. Das war tatsächlich auch seine Art, um auf sich hin zu weisen. Auch damit deutlich zu machen, dass ihm gestattet sei, über Alkohol zu verfügen und zu machen, was er will. So versuchte er auf eine Art zu tänzeln, als er mit zwei leeren Kisten Bier an Sylvias Schlafzimmerfenster vorbeikam. Um dann diese leere Kisten Bier in seinen PKW zu verpacken um dann, kurze Zeit später, zurückzukommen. Wobei er dann nur einen vollen Kasten Bier beschwerlich aus dem Wagen hievte. Um die Kiste dann mit Gestöhne in den Keller schleppte. Den zweiten Kasten Bier danach und natürlich ebenso. Das zog er zwei Mal in der Woche durch. Vier Kasten Bier in der Woche, mindestens.

An dem Tag begab Sylvia sich zum Sport. Als sie zurück kam fiel ihr auf, dass der Wagen von den Wolfbring`s sehr nahe zur Straße gestellt war. Damit war nicht zu rechnen, aus ihrer Seite, mit der sie zurückkam.

Natürlich passierte nichts, aber Sylvia konnte sehen, dass sie in diesem Moment eine Beschädigung am PKW ausmachte. Die befand sich am Kotflügel des Wagens. Natürlich hatte Sylvia den Gedanken, dass sich das am Vormittag bereits ereignet, dass Wolfbring wohl eine Mauer oder ähnliches mit dem Wagen gerammt hatte. So sah die Beschädigung auch aus. 

Es kam der Donnerstag. Michael machte sich gegen Mittag mit seinem Auto Richtung Flughafen auf den Weg, um seinen Urlaub in Griechenland anzutreten. Sylvia hatte es an diesem Tag vorgezogen, mit einer lieben Bekannten C Einkäufe zu unternehmen. C holte sie mit ihrem Wagen ab. Dazu hatte sie kurz den Parkplatz von Michael benutzt, auch als sie zurückkamen. 

Durch Zufall konnte Sylvia am folgenden Freitag durch ihr Schlafzimmerfenster Doris auf den Parkplatz betrachten. Sie war bestimmt mehr als 10 Minuten lang damit beschäftigt, die Stelle des Kotflügel am PKW zu reinigen. Sie hatte Eimer, Lappen und sogar eine Sprühflasche zur Hand, schrabbte und kratzte, um dann mit ihrem Handy Fotos von der Beschädigung zu machen. Wobei Doris natürlich damit alle eventuellen Spuren am Wagen beseitigt hatte.

Am Sonntag hatte Sylvia in dem Postfach ihres PC eine Alert. Die Polizei hatte eine Frage und bat Bürger um Unterstützung. Es wäre am Donnerstag zu der Zeit und dem Ort an dem PKW mit Kennzeichen eine Beschädigung durchgeführt worden. Ein Schaden von 1.600 Euro seien entstanden. Es war nicht nur Sylvia klar, dass Betrug eine große Rolle im Leben der Wolfbring`s spielt. Dass für Aktionen auch die Polizei von ihnen genutzt worden werden, dürfte klargeworden sein. Natürlich wurde auch Michael erwähnt, denn es hätte den Beiden sicher nebenher gefallen, wenn der seinen Urlaub von der Polizei abgebrochen worden wäre. Was natürlich nicht geschah. 

Es fiel auf, dass ein Beamter sehr ausführlich das Fahrzeug von C betrachtete und auch fotografierte. Es war in der Tat kein cm an dem Fahrzeug zu finden, der für irgendeine angebliche Beschädigung gefunden werden konnte. Es wurde natürlich nicht mitgeteilt, wie diese Angelegenheit für Wolfbring`s ausgegangen war. 

C erstellte eine Rechnung, denn C musste natürlich über eine bestimmte Zeit ihre Arbeit unterbrechen, damit der Wagen geprüft werden konnte. Wobei natürlich auch moralisch ein Hinweis kam, denn so etwas sollte sich besser nicht wiederholen, denn dann kommt eine Anzeige heraus. C warf die Rechnung in den Briefkasten. Zwei Tage später war das Geld auf dem Konto. Das konnte scheinbar funktionieren. 

Michael kam aus dem Urlaub und tatsächlich wurde sein PKW von Polizeibeamten kurz überprüft. Laut im Treppenhaus kam sein Hinweis, dass er sicher seinen Chef gebeten hätte, in der Sache auch eine Rechnung zu schreiben, aber die Polizei wäre zu seinem Feierabend erschienen. 

Sylvia hatte für einen kurzen Moment das Gefühl, dass bei Wolfbring`s endlich Vernunft einsetzen müsste. Das kam aber nicht. Stattdessen wurde wieder versucht, anderen das Geld aus den Taschen zu ziehen. Ausgerechnet auch noch bei Nachbarn. Dabei wurde aber nicht die Polizei hereingezogen. Wieder wurde versucht, einen Kratzer am Auto anderen Menschen zu unterstellen. Wobei das lautstark ausgelegt worden wurde. Es passierte direkt vor dem Haus, so dass auch Sylvia das mitbekam. 

Das es wieder versucht wird, das dürfte klar sein. Das sie auch von der Polizei eine Ansage erhalten hatten, davon ging Sylvia aus. Aber wenn das so durchgezogen worden ist und es klar war, dass es kein Umdenken bei Wolfbring`s erfolgte, was ist dann mit den Kindern geschehen? Sylvia ging davon aus, dass da bei Wolfbring`s auch keine Veränderung zu sehen sein wird.

Und da es mit den Autos wieder passierte, sollte dringend auf Kinder aufgepasst werden. Das war nicht nur Sylvia klar. Es sollte aber noch viel schlimmer kommen …


Auch:

Tuna von Blumenstein

Mord in Genf

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Die Handlung in diesem Buch ist fiktiv, die Namen frei erfunden.



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