Text 5. Szene: Der Anschlag
Die könnte dann sowohl die Kellerräume, als auch das Treppenhaus vor den Eheleuten schützen. Die eh in diesen Bereichen nichts zu suchen hatten. Was sehr oft versucht worden war, dass ihnen auch klar zu machen. Darum könnten Kameras, dann auch genau installiert, genug Beweise bieten können. Wurde gedacht und auch ausgeführt. Dachten die Mieter und alle drei hatten dann auch in der Sache gegen XYs kläglich versagt.
Ü und XY schafften es tatsächlich, gegen die Vorgabe vorzugehen und das tatsächlich auch durchzusetzen. Die Kameras mussten wieder entfernt werden. Laut lachte XY und freute sich mehrere Tage daran. Marion entschloss sich eine andere Wohnung zu suchen. Das Leben in dem Haus hatte wirklich keinen Sinn mehr und sie brauchte auch Ruhe, Frieden und darum friedliche Nachbarn. Die weiteren Mieter waren ihrer Meinung. Aber wegen solchen schlimmen Nachbarn umziehen zu müssen, denen nachfolgenden neuen Mietern das Desaster genauso geschehen wird, dürfte auch nicht logisch erscheinen. Marion war es egal, sie wollte sich ÜXY nicht mehr antun müssen.
Diese Kameras hätten es aufnehmen können, was kurz darauf geschah. Oder hätten es verhindert, was geschah. Es war in der Woche und gegen Mittag, als es an ihrer Wohnungstür klopfte. Marion ging dorthin, schloss die Tür auf und öffnete sie …
… Mit ihrem Rücken sperrte sie die Wohnungstür ab. Sie saß dabei auf dem Boden. Die Beine waren gestreckt und drückte gegenüber gegen die Wand. Sie spürte die Schläge und Tritte gegen die Tür. Marions rechte Hand führte sie über ihren Kopf, er erreichte das Schloss, dann den Schlüssel, der noch steckte. Sie schaffte es, die Wohnungstür wieder abzuschließen. Dabei führte sie auch ihre linke Hand von ihrem linken Ohr weg, sah dann auch die Innenhand an. Dort waren Blutflecken zu sehen. Es war keine große Menge, die aus ihrem Ohr floss.
Hören konnte sie ÜX. Sie schrie und sie wird es auch gewesen sein, die gegen die Tür geschlagen und getreten hatte. Verstanden hatte Marion sie nicht. Sie hörte XY, wie er wieder laut lachte und der auch irgendetwas schrie, was auch Marion nicht verstanden hatte. Ihre Nachbarn von oben waren nicht zu Hause, so dachte sie noch. Der Tinnitus wurde laut und übertönte den Lärm aus dem Flur. Sie wusste später noch, dass sie es in das Bad geschafft hatte, dass sie sich einen Eimer nahm. Dort hineinbrechen musste. Es dann auch in das Bett schaffte, dort weiter in den Eimer brach. Später, viel später fand sie auf der Bettdecke Blutflecken. Sie sahen aus wie Tropfen, die ebenfalls leicht, wohl aus dem Ohr, dorthin getropft waren. Die Tropfen hatten ihre Farbe nicht verloren, waren nicht braun oder schwach anzusehen.
C fand Marion erst am nächsten Tag, es müssen gut 24 Stunden vergangen sein. Es war auch Zufall, dass sie gefunden wurde. Was geschehen war, konnte Marion nicht mehr erklären. So gab man Marion die Möglichkeit zu sterben, oder es zu überleben. Wobei es kurze wache Momente für sie gab. Es war ihr klar, dass das Ohr getroffen worden war. Es war ein unsagbar lauter Tinnitus, den sie dann auch ertragen musste. Auch ein Ohr, dass sich als einziger Bereich des Körpers krank erschien, das sogar schmerzte. Nur das eine Ohr, nicht das andere. Aber eh nur kurze Momente, in denen Marion aber das Gefühl hatte, es überleben zu werden.
ÜY hatte eine eigene Meinung dazu. Sie war sich sicher, dass Marion nicht mehr zurückkommen würde. Dass sie entweder stirbt, oder, wenn sie überlebt, in einem Heim landet. Die Wohnung wird auf jeden Fall frei werden. Da war sie sich sicher und schockte damit die Nachbarn. Natürlich erzählte sie auch, dass Marion sich aufgrund eines erlittenen Schlaganfalls vorübergehend in Krankenhausbehandlung begeben hatte. Aufgrund dieses Umstandes konnte Marion nicht mehr Ü und XY persönlich angreifen.
Die Kamera im Innenhof zeigte danach noch ein paar Tage auf. ÜY war fleißig dabei, den Boden vor dem Zaun zum Nachbarn frei von Pflanzen zu machen. Das zeigten die Videos, auch, dass sich darüber XY sehr freute. Auch, dass auch der Schuppen wieder frei für ihn werden würde, für ihn, mit ihm und Kinder und dann, mit denen, für Geheimnisse. Sie und er wussten schließlich, was geschehen war ...
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Der Krimi ist unter der ISBN 978-3-8482-2545-3 überall im gut geführten Buchhandel erhältlich und kostet 12,90 Euro.
Die Handlung in diesem Buch ist fiktiv, die Namen frei erfunden.